Wohnneubau „ZWEI“, Hannover

Im Pelikanviertel, dem ehemaligen Werksgelände der Firma Pelikan in Hannover-List, hat ksg bis Mai 2025 zwei ovale Wohntürme realisiert. Auf dem dreieckigen Grundstück im Norden des Areals markieren sie den Auftakt und Abschluss des neuen Wohnquartiers. 

Projektinformationen

Wohnneubau „ZWEI“, Hannover

hervorgegangen aus zweistufigem Workshop-Verfahren

Architektur: ksg architekten
Team: Isabel Grundwald (Projektleitung), Sabine Süss

Bauherr: Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG

Planungsstart: 2018

Fertigstellung: 2025

Fotos: HG Esch

Der Entwurf für Hannover ZWEI ging aus einem Werkstattverfahren 2017/2018 hervor, das drei Baufelder des Pelikanviertels umfasste. Baufeld 2, ein spitzes, dreieckiges Grundstück mit Begrünung im Norden, wurde nach Plänen von ksg mit zwei achtgeschossigen Wohntürmen und einem Autoaufzug zur Tiefgarage bebaut.

 

In ihrer dreieckigen Form nutzt die Tiefgarage das ganze Baufeld maximal aus, und nimmt gleichzeitig die Lasten der Baukörper auf. Diese liegen – von oben betrachtet – wie Tropfen auf dem Grundstück. Auf den südlich angrenzenden Baufeldern 3 und 4 entsteht derzeit der Stadtblock Pelikan II von Fink + Jocher, der künftig als dreiseitig geschlossener Block die gegenüberliegende Straßenseite fasst. 

 

Die Grundrisse der Wohntürme ergeben sich aus einem größeren und einem kleineren Kreisbogen, die durch zwei Geraden verbunden sind. Einschnitte in den Rundungen definieren die Eingänge und lösen das Thema der Abstandsflächen. Die Fassaden sind mit hellbeige-roten Ziegeln verkleidet, gegliedert durch horizontale Bänder aus individuell gefertigten Formsteinen. 

 

Fassadendetails in Klinker
Diese Bänder ziehen sich in einer verdichtenden und wieder auflösenden Abfolge über die Höhe des Bauwerks. Inspiriert ist das Motiv von den Rillen, die beim Drehen von Ton auf der Scheibe entstehen – eine Metapher, die durch Form und Farbigkeit der Baukörper betont wird. Einen Kontrast dazu bilden die angeschnittenen, geraden Fassadenflächen, die mit einem gröberen Relief aus vorstehenden Ziegelköpfen gestaltet sind.
 

 

Insgesamt entstehen rund 61 Wohnungen, überwiegend Eigentumswohnungen sowie einige Mietwohnungen, die in der Größe von Ein- bis Vierzimmerwohnungen variieren. Die gestalteten Balkongeländer empfinden das Ziegelmuster nach und schützen mit dem Verlauf von teils offen zu geschlossen Flächen die Privatsphäre der Bewohner*innen. 

 

Interieur
Das Entrée der Gebäude bilden großzügige, zweigeschossige Foyers. Große Fensterflächen lassen viel Tageslicht in die Eingangsbereiche. Massive Eichenbänke folgen den geschwungenen Wänden und gehen fließend in die Rahmung der Briefkästen über. Filigrane Pendelleuchten sind parallel zum Muster der schwarz-weißen Bodenfliesen angeordnet und verleihen den Foyers eine lebendige Atmosphäre.